In Rumänien ist die Übertragung von Grundeigentum aus mehreren Gründen schwierig: Die Landzersplitterung ist sehr groß (durchschnittliche Grundstücksgröße von 0,45 Hektar), es mangelt an der Eintragung von Grundstücken in das amtliche Katastersystem (2021 waren nur etwa 59 % der Grundstücke registriert), und es kommt zu einer zunehmenden Landkonzentration und sogar zu Landgrabbing. Nach Angaben des rumänischen Statistikamtes verschwanden zwischen 2002 und 2010 150 000 kleine Betriebe, während die Zahl der Großbetriebe um 3 % zunahm. Insgesamt 12.000 Betriebe über 100 Hektar, die 0,3 % der rumänischen Betriebe ausmachen, kontrollieren 34 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche des Landes. Zusätzlich zu diesen wichtigen Schwellenwerten für die Landnutzung altert die bäuerliche Bevölkerung rapide – 66,4 % der Bauern sind älter als 55 Jahre und nur 7,3 % jünger als 35 Jahre – und die niedrigen Altersrenten (durchschnittlich 280 € im Jahr 2020) veranlassen ältere Landwirte, ihr Land an den Meistbietenden zu verkaufen, anstatt es an ein Familienmitglied weiterzugeben. Dies verstärkt die Konzentrationstendenz und die fehlende Erneuerung der Generationen noch weiter.

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Terre de Liens (TDL) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen und die Förderung einer neuen Generation von Landwirten einsetzt. Sie besitzt über 250 landwirtschaftliche Betriebe mit über 6000 ha in ganz Frankreich. Die TDL begünstigt die Ansiedlung von Neueinsteigern, die auf diesen Betrieben ökologischen Landbau betreiben und das Land über eine besondere Art von langfristigen Pachtverträgen für landwirtschaftliche Betriebe, die so genannten “Environmental Rural Leases” (ERLs), pachten. Dazu gehören Klauseln zur Förderung umweltfreundlicher landwirtschaftlicher Praktiken. In den meisten Fällen umfasst die TDL ökologische Praktiken und die Erhaltung bestehender agrarökologischer Infrastrukturen (Hecken, Teiche…) in den ERLs. Andere Klauseln können in Abstimmung mit den Landwirten und in Übereinstimmung mit dem Gesetz aufgenommen werden (von den 16 möglichen Klauseln, die im Gesetz vorgegeben sind).

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Mit 98 % der landwirtschaftlichen Betriebe, die weniger als 10 Hektar Land bewirtschaften, ist Rumänien wirklich ein bäuerliches Land. Eines der wertvollsten und wichtigsten Güter, über die die Kleinbauern in Rumänien verfügen, sind die Allmenden. Gemeinsame Weiden ermöglichen es den Bauern, Tiere wie Schafe, Rinder und Ziegen zu halten, ohne zusätzliches Land kaufen zu müssen. Diese Weideflächen können sich im Besitz von öffentlichen Einrichtungen, privaten Organisationen oder Einzelpersonen befinden, sind jedoch durch Mehrfachweiderechte gekennzeichnet. Obwohl keine genauen Zahlen über die Verteilung von Gemeindeweiden vorliegen, lässt eine grobe Schätzung darauf schließen, dass mehr als die Hälfte der 3,4 Millionen Hektar Dauergrünland in Rumänien als Gemeindeland betrachtet werden kann.

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Shared Assets arbeitet an der Schaffung einer sozial gerechten Zukunft durch praktische Projekte, die neue Beziehungen zwischen den Menschen und dem Land aufbauen. Wir betrachten die landwirtschaftlichen Flächen der Gemeinde als wertvolles, aber gefährdetes öffentliches Gut. Frühere Untersuchungen, an denen wir beteiligt waren, ergaben, dass in den letzten 40 Jahren mehr als 84.000 Hektar “County Farm”-Land, das sich im Besitz von Gemeinderäten im Vereinigten Königreich befand, verkauft wurden, und dass die verbleibenden 80.000 Hektar von den Auswirkungen der Privatisierung und der Kürzungen der öffentlichen Haushalte bedroht sind. Wenn diese und andere landwirtschaftliche Flächen der Gemeinde erhalten bleiben, könnten sie dazu beitragen, das steigende Interesse an agrarökologischer Landwirtschaft in kleinem Maßstab in England zu befriedigen und eine Reihe anderer sozioökonomischer und ökologischer Probleme zu lösen.

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Organisationen für den Zugang zu Land, die landwirtschaftliche Betriebe erwerben (oder Schenkungen annehmen), stehen vor der Herausforderung, gegenüber ihren Pächtern als “gute Eigentümer” aufzutreten. Während eine gute Verwaltung von Grund und Boden relativ einfach sein kann, indem man einen langfristigen Vertrag mit guten Bedingungen für die Landnutzung abschließt, erfordert eine gute Verwaltung von Gebäuden ein viel kontinuierlicheres Engagement. Selbst bei einem sehr liberalen Mietvertrag bleibt der Eigentümer für sehr detaillierte Fragen bezüglich der Instandhaltung und der Veränderungen am Gebäude zuständig. Viele Organisationen, die sich für den Zugang zu Land einsetzen, haben die Erfahrung gemacht, dass die Instandhaltung von Gebäuden viel Zeit in Anspruch nimmt, die in einigen Fällen nur durch höhere Pachtzahlungen finanziert werden kann, während die Landwirte oft mit dem Ergebnis unzufrieden sind und sich mehr Freiheit bei der Instandhaltung und Umgestaltung ihrer Betriebsgebäude wünschen.

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Der Terre de Liens (TDL) Auvergne setzt sich für den Erhalt und den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen für eine neue Generation von Landwirten ein. In der Umgebung der Metropole ClermontFerrand, einem stark belasteten periurbanen Umfeld, hat TDL Auvergne Schwierigkeiten, Flächen zu finden, die den Anforderungen der angehenden Landwirte nach kleinen, bewässerbaren und zugänglichen Parzellen entsprechen. Da es sich bei den meisten landwirtschaftlichen Betrieben in diesem Gebiet um große Monokulturen handelt, stellte sich die Vereinigung als Alternativlösung vor, einen großen Betrieb zu erwerben, umzustrukturieren und zu sanieren, um die Ansiedlung mehrerer Kleinbauern zu ermöglichen.  Im Jahr 2017 ergab sich eine unverhoffte Gelegenheit, als eine fünfköpfige Erbenfamilie an TDL Auvergne herantrat, um ein großes Grundstück (ca. 80 ha in der periurbanen Ebene “Sarliève”) zu übertragen. Ein Teil des Grundstücks sollte gespendet und der andere Teil an TDL verkauft werden.

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De Landgenoten (DLg), niederländisch für “Landsleute”, ist eine Stiftung und Genossenschaft, die professionellen agroökologischen Landwirten in Flandern durch kollektiven Landkauf Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen verschaffen will. Der Zugang zu Land ist in der Tat eine der wichtigsten Voraussetzungen für Landwirte, um einen Betrieb zu gründen, zu sichern, zu erweitern oder zu übertragen. In Flandern sind die Preise zwischen 2015 und 2019 um 28,7 % gestiegen, wobei der Durchschnittspreis pro Hektar bei 63.000 € liegt. Für Junglandwirte wird es schwieriger, Land zu erwerben, da immer mehr Kapital benötigt wird und viele Eigentümer nicht bereit sind, neue Pachtverträge zu vergeben.

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Bei den heutigen Preisen kann der Landkauf kaum durch die Einnahmen aus der Lebensmittelproduktion amortisiert werden. Die durchschnittlichen Bodenpreise in Deutschland sind seit 2009 um 250 % auf über 26.000 € pro Hektar gestiegen. Die Genossenschaft Kulturland (Kulturland eG) ist eine Gemeinschaft von Landwirten und Bürgern, die sich dafür einsetzen, landwirtschaftliche Flächen von der Spekulation zu befreien. Sie ermöglicht den Kauf von Land für ökologisch wirtschaftende Betriebe, die sich auch bewusst in ihre Region integrieren und sozial öffnen. Zu diesem Zweck hat die Kulturland eG eine neue Form des kollektiven Eigentums an landwirtschaftlichen Flächen entwickelt, um diese über Generationen hinweg zu verwalten, eine Art modernes “Gemeingut”. Mehr als 1.000 Menschen haben Anteile an der Kulturland eG erworben, wodurch 350 Hektar Land für 23 Betriebe gesichert werden konnten.

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Das katalanische Netzwerk für Naturschutz (XCN) ist eine Organisation, die XX Umweltorganisationen und lokale Behörden zusammenbringt. Es fördert Naturschutzinitiativen in der Zivilgesellschaft, indem es Maßnahmen in den Bereichen Wissenstransfer, Finanzierung, Beratung und Politik leitet. Die Ökologenvereinigung IAEDEN, eines der Mitglieder von XCN, setzt sich für die Erhaltung von Heuwiesen ein, die einen hohen ökologischen und kulturellen Wert haben. Diese Lebensräume wurden in der Vergangenheit von den Viehzüchtern erhalten, aber sie laufen ernsthaft Gefahr, durch Aufgabe oder Intensivierung zu verschwinden. IAEDEN arbeitet mit Landbesitzern zusammen, um die Erhaltung oder Wiederherstellung von Heuwiesen zu gewährleisten, und entwickelt Forschungs- und Bildungsaktivitäten.

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Das katalanische Netzwerk für Naturschutz (XCN) fördert Naturschutzinitiativen in der Zivilgesellschaft. Diese kommen in einer Vielzahl von Kontexten einschließlich landwirtschaftlicher Flächen. Die Förderung der Übertragung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen unter agrarökologischen Gesichtspunkten ist eine ergänzende Strategie, die zum Naturschutz und zur ländlichen Erneuerung beiträgt. XCN unterstützt die wenigen lokalen Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind. Diese Aktion konzentriert sich auf das “Vall del Corb” (VdC), ein ländliches Gebiet, das mit einem Bevölkerungsrückgang, der Aufgabe oder Intensivierung der landwirtschaftlichen Tätigkeit, einem Mangel an Neueinsteigern und einer geringen Diversifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe konfrontiert ist. Lokale Akteure organisieren sich, um diese Tendenzen umzukehren und VdC durch ein langfristiges Projekt namens “Territori de Vincles” neu zu beleben.

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